Unter der Woche hatte VfB Speldorf-Coach, Bartosz Maslon, bereits erklärt, dass die Partie gegen die SF Niederwenigern ein "ganz hartes Brett" werden würde. Das sollte sich in den ersten neunzig Minuten auch bewahrheiten. Der Aufstiegsfavorit machte es dem Aufsteiger aus der Bezirksliga extrem schwer und führte in der 90. Spielminute mit 4:2. Alles sah nach einem souveränen Heimsieg für die Sportfreunde aus Niederwenigern aus - wäre da nicht dieses wunderbare Konzept der Nachspielzeit.
Der Wahnsinn nahm in den vier Extra-Minuten seinen Lauf. Maslon berichtet gegenüber RevierSport, dass er die Hoffnung nicht aufgegeben hatte und trotz des Zwei-Tore-Rückstandes noch Chancen sah zu punkten: "Ich wusste einfach, dass wir hier nicht verlieren werden. Vielleicht bin ich da aber auch ein gebranntes Kind. Ich kann mich noch an ein Spiel erinnern, als ich noch beim VfB Kirchhellen Trainer war. Da haben wir in einem Aufstiegsspiel auch mit zwei Toren in der 91. Minute zurückgelegen und geschafft zurückzukommen. So ein ähnliches Gefühl hatte ich gegen Niederwenigern auch."
Mit diesem Gefühl sollte Maslon Recht behalten. Die Tore von Johannes Büchner und Janis Timm ließen die Mülheimer sehr spät jubeln. Beide Torschützen waren Teil des goldenen Händchens von Maslon. Timm kam erst in der 67. Minute ins Spiel. Büchner, der Verteidiger des VfB, wurde in den Schlussminuten nach vorne als Anspielstation geschickt.
"Es ging für uns nur noch darum, alles nach vorne zu schmeißen. Zuerst haben wir vermehrt lange Bälle geschlagen - damit hat Niederwenigern gerechnet und sich tief reingestellt. Dadurch wurden die Außen frei und zwei scharfe Bälle in die Mitte haben uns dann die zwei Tore gebracht. Wir hatten ja sogar noch die Chance aufs 5:4, aber das wäre dann zu viel des Guten gewesen. Das Unentschieden ist so schon leistungsgerecht. Es war ein von Taktik geprägtes Spiel, welches allerdings auch sehr ansehnlich von außen war. Niederwenigern hat schon wirklich stark gespielt und deswegen muss ich nochmal ein großes Lob an meine Mannschaft aussprechen", erzählte Maslon.
Wir stehen mit 28 Punkten sehr gut da und es macht einfach Spaß mit den Jungs, die wir in unseren Reihen haben. Das Ziel ist es nun, in den letzten Spielen alles rauszuhauen und uns mental schon einmal auf die Rückrunde vorzubereiten.
Bartosz Maslon
Der Coach des VfB Speldorf schwärmt von seiner Truppe und freut sich auf die nächsten Spiele: "Von der Moral her haben wir einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Mit dem Punkt gegen Niederwenigern haben wir die 1:7-Pleite gegen Budberg wieder wett gemacht und aus unseren Köpfen gelöscht. Wir stehen mit 28 Punkten sehr gut da und es macht einfach Spaß mit den Jungs, die wir in unseren Reihen haben. Das Ziel ist es nun, in den letzten Spielen alles rauszuhauen und uns mental schon einmal auf die Rückrunde vorzubereiten. Wir wissen, dass wir jeden Gegner ärgern können, sind aber auch demütig genug um nicht abzuheben."